Es ist nicht weniger als der Startschuss der grünen industriellen Stahlproduktion im Nordwesten Deutschlands auf Basis von Wasserstoff: der Bau einer 10-Megawatt-Elektrolyseanlage in Bremen. Und hinter dem Namen HyBit steckt sogar noch mehr: die Transformation der Stahlherstellung. Denn ein Großteil des erzeugten Wasserstoffs wird zur Produktion von grünem Stahl genutzt.
steht für Hydrogen for Bremens industrial transformation
Das Gemeinschaftsprojekt von EWE und swb sieht im ersten Schritt eine Elektrolyseanlage auf dem Gelände des Bremer Kraftwerks Mittelsbüren vor. Und dieser Schritt wird nun Wirklichkeit, denn die Projektpartner haben im Juli 2022 den Auftrag zum Bau der Anlage an die Rostocker APEX GROUP vergeben – Spezialisten für die Systemintegration von Wasserstoff. Für die Erzeugung des grünen Wasserstoffs steht im Nordwesten reichlich erneuerbare Energie zur Verfügung.
Gleichzeitig wurde mit ArcelorMittal die Vereinbarung geschlossen, dass ein Großteil des Wasserstoffs an das in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Stahlwerk geht. So sollen die CO2-Emissionen gesenkt werden – ein erster, entscheidender Anfang der Dekarbonisierung der Stahlproduktion.
Die Errichtung der Elektrolyseanlage mit 10 Megawatt Leistung ist der Grundstein für die grüne Stahlproduktion im deutschen Nordwesten.
Der Löwenanteil des grünen Wasserstoffs wird an das Stahlwerk von ArcelorMittal in direkter Umgebung des Elektrolyseurs geliefert.
Im Stahlwerk werden mit dem Einsatz von grünem Wasserstoff die CO2-Emissionen gesenkt.
Schritt für Schritt sollen die Elektrolysekapazitäten – auch an anderen Standorten – in den dreistelligen Megawattbereich ausgebaut werden.
Das Projekt HyBit hat in dieser ersten Stufe ein Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro. Etwa die Hälfte hiervon stammt aus einer Förderung des Landes Bremen.
Im April 2024 wurde am Kraftwerksstandort in Bremen-Mittelsbüren der Grundstein für das Projekt gelegt, im Herbst sind die meisten Einzelkomponenten geliefert worden. Im nächsten Schritt werden diese zur kompletten Elektrolyseanlage zusammengebaut.
Nachdem die ersten Mengen Wasserstoff produziert werden, sollen die Elektrolysekapazitäten auch an weiteren geeigneten Standorten schrittweise ausgebaut werden und der Energieträger unter anderem auch im Verkehrssektor Anwendung finden.
Ebenso ist eine Anbindung an Kavernenspeicher und das Gasnetz geplant. Viele Elemente der nötigen Infrastruktur sind hierfür bereits vorhanden. Bis Mitte der 2030er Jahre will dann auch ArcelorMittal in Bremen Stahl vollständig klimaneutral herstellen.