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Speicherung von Wasserstoff in Salzkaverne
Speicherung
Erster Kavernenspeicher für reinen Wasserstoff

HyCAVmobil: Vorreiterprojekt für großskalige H₂-Speicher

Damit Wasserstoff in Zukunft bedarfsgerecht bereitgestellt werden kann, braucht es funktionale Speichermöglichkeiten. In einem Forschungsprojekt testet EWE daher gemeinsam mit dem Institut für Vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Speicherung von reinem Wasserstoff in einem unterirdischen Kavernenspeicher – ein Novum und Pionierarbeit für die Wasserstoffwirtschaft.
Eine Kaverne im Kleinen für große Speicher der Zukunft

Im brandenburgischen Rüdersdorf nahe Berlin betreibt EWE bereits Kavernenspeicher für Erdgas. Nun soll getestet werden, ob sich diese auch für Wasserstoff eignen. Dazu soll erstmals 100 % reiner Wasserstoff unterirdisch gelagert werden.

Der entstehende Hohlraum 1.000 Meter unter der Erde hat ein Fassungsvermögen von 500 m³. Das ist ungefähr die Größe eines Einfamilienhauses – und damit im Vergleich zu üblichen unteririschen Gasspeichern klein. Zentrales Ziel des Projekts ist es, zu erforschen, wie sich die Ein- und Auslagerung auf die Qualität des Wasserstoffs und die verbauten Materialien auswirkt.

Nach Fertigstellung der Kaverne und erfolgreichem Testbetrieb können die Erkenntnisse des Pilot-Projektes auf Kavernen mit 1.000-fachem Volumen angewendet werden. Diese können einen erheblichen Beitrag zur grünen Versorgungssicherheit leisten, denn immerhin gibt es deutschlandweit 270 Kavernen.
Längstschnitt einer Wasserstoff-Kaverne
So wird die Kaverne gebaut:

In der Salzgesteinschicht, die rund 600 Meter unter der Oberfläche beginnt und bis in eine Tiefe von 2.500 Metern reicht, wurde in die bereits bestehende Bohrung ein Rohr eingebaut und einzementiert.

Durch das Rohr wird Wasser in 1.000 Meter Tiefe gepumpt. Das Salz dort löst sich auf und hinterlässt einen Hohlraum. Sobald Wasserstoff eingefüllt wird, tritt das salzige Wasser wieder aus und wird umweltgerecht entsorgt.

Die Fakten: Das Projekt HyCAVmobil

Kavernenspeicher
Wasserstoff-Kavernenspeicher

In Rüdersdorf bei Berlin, wo EWE bereits Erdgasspeicher betreibt, soll der erste unterirdische Speicher für 100 % reinen Wasserstoff entstehen.

1000m Tiefe
In 1.000 Meter Tiefe

EWE schafft einen Kilometer unter der Erde einen Hohlraum. Die Bohrung ist bereits vorhanden. Bei der sogenannten Aussolung wird das Salz mit Wasser ausgespült.

500 m³ Volumen
500 m³ Volumen

Bis zu sechs Tonnen Wasserstoff sollen nach Fertigstellung eingelagert werden können – rechnerisch 1.000 Tankladungen für Wasserstoff-Pkw.

Pionier
Der erste seiner Art

HyCAVmobil ist ein Vorreiterprojekt, bei dem vor allem getestet werden soll, wie sich die Wasserstoff-Qualität durch die Ein- und Auslagerung verändert.

Unabdingbar für die bedarfsgerechte H₂-Versorgung

Verlaufen alle Tests wie erwartet, können die Ergebnisse leicht auf Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen adaptiert werden. So sollen künftig großtechnische Wasserstoff-Kavernenspeicher mit einem Fassungsvermögen von 500.000 m³ zum Einsatz kommen. EWE verfügt derzeit über 37 Salzkavernen – 15 Prozent aller deutschen Salzkavernen. Diese ließen sich perspektivisch zur Wasserstoff-Speicherung nutzen.

Die Investitionssumme von HyCAVmobil beläuft sich auf knapp zehn Millionen Euro. Vier Millionen davon sind EWE-eigene Mittel. Die restliche Summe stammt aus einer Förderung im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Unsere Partner

Hayo Seeba
Ihr Projektleiter

Hayo Seeba
EWE AG